CO2-Emissionen haben trotz geringer Treibhauswirksamkeit von CO2 allein aufgrund der ausgestoßenen Menge den größten Anteil an den klimarelevanten Emissionen in Baden-Württemberg. Erklärtes Ziel von Baden-Württemberg ist es, dass die Treibhausgasemissionen des Landes bis 2030 um mindestens 42 Prozent unter denen des Jahres 1990 liegen. Zum Erreichen der angestrebten Treibhausgasneutralität wird es voraussichtlich notwendig sein, der Atmosphäre Treibhausgase zu entziehen, da es nach jetzigem Wissensstand auch zukünftig unvermeidbare Emissionen, z.B. in der Landwirtschaft, geben wird. Kohlendioxid (CO2) ist allerdings sowohl Klimagas als auch wertvolle Ressource, etwa für die Synthese von Kunststoffen und erneuerbaren Kraftstoffen (E-Fuels).
Der CO2-FaX2 Forschungsverbund hat als Fokus die Erforschung und Entwicklung von neuartigen Wandfarben und Lacken. CO2 soll dabei über Absorption, z.B. an Gebäudewänden und Autolackoberflächen aktiv aus der Atmosphäre entfernt werden. Weiter soll ein dezentrales Haushaltskonzept erforscht werden, bei dem CO2 durch chemische und/oder biotechnologisch katalytische Verfahren in Energieträger umgewandelt werden kann. Zur Erreichung der Ziele werden die Expertisen in den Bereichen der Material- und Biowissenschaften sowie der chemischen Verfahrenstechnik gebündelt. Der Forschungsverbund ermöglicht insbesondere den regionalen Unternehmen der Bau- und Fahrzeugbranche sowie deren Zulieferern, aber auch den Forschungseinrichtungen der Region den Zugang zu bislang nicht verfügbaren Technologien und unterstützt sie bei der Entwicklung neuer Geschäftsfelder.
Das Leuchtturmprojekt „CO2FaX2“ des Regionalen Entwicklungskonzeptes RegioWIN FORTUNA² Neckar-Alb erhält für die anstehenden Forschungen Unterstützung des Landes Baden-Württemberg und der EU (EFRE-Mittel).
Gruppenleiter Biofunktionalisierte Oberflächen