Endometriose: NMI an neuem Projekt beteiligt
Sie hat den Ruf als „Chamäleon der Gynäkologie“ und wurde lange in der Forschung vernachlässigt: Endometriose. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert nun mehrere Großprojekte, um die Krankheit zu verstehen. Eines davon, das Projekt ENDO-RELIEF, ist am Universitätsklinikum Tübingen (UKT) angesiedelt und wird unterstützt durch die NMI-Arbeitsgruppe „Biophotonik & Spektroskopie“. Der Start war am 1. September 2024.
Die Aufgabe der Arbeitsgruppe unter Leitung von Dr. Julia Marzi ist es, durch Gewebemodelle, die von Patientinnen abgeleitet sind, die Entstehung der Endometriose besser zu verstehen. Zudem sollen Patientinnen-spezifische Vorhersagen möglich werden über die Aggressivität, mögliche Komplikationen – und daraus folgend Therapie-Optionen. Die Forschenden werden dreidimensionale Gewebemodelle nutzen, aber auch Gewebeschnitte und bildgebende Verfahren, die die Zellen nicht zerstören. So wollen sie die Veränderungen der Krankheit zu verschiedenen Zeitpunkten erkennen und beobachten.
In Deutschland sind schätzungsweise zwei Millionen Frauen von Endometriose betroffen. Die Krankheit befällt Organe nahe der Gebärmutter und führt bei einem symptomatischen Verlauf zu starken chronischen Schmerzen, in einigen Fällen bis zur Unfruchtbarkeit. Bei etwa der Hälfte der Frauen verläuft die Krankheit jedoch asymptomatisch – diese Wandelbarkeit brachte ihr den Ruf als „Chamäleon“ ein.
Weitere Informationen zum Gesamtprojekt in der Pressemitteilung des Universitätsklinikum Tübingen.
Weitere Informationen zum Unterprojekt des NMI hier.