Synapsing

Synapsing erforscht Synapsendysfunktion bei psychischen und neurodegenerativen Erkrankungen, entwickelt Blut-Biomarker zur Diagnose und Therapieüberwachung und analysiert sozioökonomische Risikofaktoren.

Gestörte neuronale Konnektivität und Synapsenfunktionsstörungen können sich klinisch als eine Vielzahl von emotionalen, verhaltensbezogenen und kognitiven Symptomen manifestieren, die bei psychischen Störungen (PS) wie schwerer Depression, bipolarer Störung und Schizophrenie sowie bei neurodegenerativen Erkrankungen (ND) wie Alzheimer und Parkinson häufig auftreten und sich oft überschneiden. Antidepressiva und Antipsychotika, die zur Behandlung dieser Symptome eingesetzt werden, sind bei ND-Patienten oft unwirksam, und bei PS-Patienten ist Therapie-Resistenz häufig.

Um die gesellschaftliche Belastung durch unbehandelte psychiatrische Symptome zu verringern, wird Synapsing die erste trans-europäische klinische Sammlung von klinischen, neuroimaging- und sozioökonomischen Daten von über 3000 Patienten aus PS- und ND-Kliniken erstellen, die sowohl für Synapsing als auch darüber hinaus genutzt werden können. Synapsing zielt darauf ab, ein biologisches Verständnis von PS zu entwickeln, indem Blut-Biomarker gesucht werden, die eine schnellere und objektivere Diagnose ermöglichen und Fehldiagnosen mit ND reduzieren.

Um den Einsatz ineffizienter Behandlungen bei PS und ND zu minimieren, wird Synapsing Blut-Biomarker entwickeln, um den therapeutischen Erfolg objektiv zu überwachen und Patienten zu identifizieren, die von therapeutischen Interventionen profitieren könnten. Zur Förderung der Entwicklung wirksamerer Behandlungen wird Synapsing Synapsendysfunktion anhand von postmortalen Gehirngewebeproben und von Patienten mit PS und ND abgeleiteten induzierten pluripotenten Stammzellen untersuchen.

Um soziale Ungleichheiten im Gesundheitswesen zu vermeiden, wird Synapsing modifizierbare sozioökonomische Risikofaktoren für psychiatrische Symptome bei über 2000 Personen mit psychiatrischen Vorerfahrungen sowie PS- und ND-Patienten aus ganz Europa identifizieren. Empfehlungen für evidenzbasierte politische Initiativen zur Reduzierung dieser Risikofaktoren werden an EU-Ratsagenturen weitergegeben.

Zu den erwarteten Ergebnissen zählen ein besseres Verständnis dieser wenig erforschten Zustände, überarbeitete klinische Leitlinien zur besseren Diagnose und Behandlung sowie gestärkte Wissens- und Versorgungsnetzwerke.

Aufgaben des NMI:

Zu den Aufgaben des NMI zählen die Herstellung stammzellabgeleiteter Nervenzellen von Patienten (Schizophrenie, frontotemporale Demenz) und die Identifikation funktioneller Biomarker (Veränderung neuronaler Netzwerkaktivität).

Partner:

Institut de Recerca de l'Hospital de la Santa Creu

Privanova

Neoventures biotechnology europe

University of Eastern Finland

Universidad del pais vasco / Euskal herriko uniber

MQ mental health research

Grantxpert Consulting ltd

ADx NeuroSciences

Göteborgs universitet

Universität Ulm

Universita degli studi di Perugia

Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg

Projektlaufzeit:
01.01.2025 - 31.12.2029
FKZ:
101156566

Projektleitung

Dr. Udo Kraushaar

Gruppenleiter Elektrophysiologie