Die Reinigungstechnik spielt in der Herstellung von Pharma- und Medizinprodukten eine Schlüsselrolle. Die notwendige Produktreinheit (Schutz von Patient und Anwendern) wird heute allerdings mit einem enormen Einsatz von Energie und Verschwendung von Wasser erkauft. Um diesen Ressourceneinsatz wirkungsvoll zu senken soll im Rahmen eines Verbundprojektes (5 Firmen, 2 Institute) eine innovative, sichere Reinigungslösung auf Basis von Kohlendioxidschnee entwickelt werden. Zur Senkung von Zulassungshürden bei neuen Technologien und zur Steigerung der Branchenakzeptanz erfolgt parallel eine umfangreiche Basis-Validierung für Life-Science-Anwendungen. Das Projektkonsortium ist so zusammengesetzt, dass eine umfassende Lösung für ein breites Einsatzspektrum geschaffen wird. Dadurch entsteht neben dem hohen Individualnutzen (neue Produkte, verbesserte Produktionsprozesse) für die einzelnen Projektpartner ein großer Allgemeinnutzen für die Medizin- und Pharmabranche (Ressourceneinsparung) gesamt.
Der spezifische Anteil des NMI an der Gesamtentwicklung findet sich im Themenfeld der grundlegenden Validierung des Verfahrens, insbesondere der Beurteilung von Produkten mit komplexen Geometrien. Da herkömmliche Verfahren nicht die direkte Untersuchung der engen Lumen-Innenfläche ermöglichen, soll ein neues Testverfahren für die Überprüfung der Sauberkeit und Reinigungswirkung auf Oberfläche in einem engen Lumen entwickelt werden. Verfolgt werden dabei drei teilweise komplementäre Ansätze mit Probekörpern, direkter Untersuchung der Oberfläche nach Präparation oder eines direkten ablösenden Verfahrens ohne Präparation.
Gruppenleiterin Grenzflächenanalytik im Produktionsprozess