In einem neuen Ansatz werden mit genetischen Mitteln in transgenen Mäuse mit pathogenen Alzheimerproteinen zusätzlich mitochondriale Störungen eingebracht, um altersbedingte metabolische Defizite zu modellieren.
In der alternden Gesellschaft stellen neurodegenerative Erkrankungen eine beträchtliche medizinische und ökonomische Herausforderung für das Gesundheitssystem dar. Unzureichende Testsysteme in der frühen präklinischen Phase sind ein wesentlicher Hemmschuh für die effiziente Entwicklung von Wirkstoffen. Für die Entwicklung verbesserter Testsysteme hat die EUREKA-Eurostars Initiative der Europäischen Union die Förderung eines gemeinsamen Projekts der Firmen CeGaT GmbH, Tübingen, E-PHY-SCIENCE in Valbonne, Frankreich sowie des NMI an der Universität Tübingen bewilligt. Dreh- und Angelpunkt ist die Abbildung eines eingeschränkten Energiehaushalts von Neuronen, so wie es bei Alterungsprozessen beobachtbar ist, in Modellen für amyloide Ablagerungen, die in Gehirnen von Patienten mit der Alzheimerschen Erkrankung beobachtet werden. Diese Kombination wird genutzt, um neue Testsysteme für die Wirkstoffentwicklung und einen neuen diagnostischen Test zu entwickeln. Die Partner erwarten beträchtliche Verbesserungen im Vergleich zu vorhandenen Wirkstofftestsystemen, um die Prüfung neuer Behandlungsoptionen zu beschleunigen.
Gruppenleiter Molekular- und Neurobiologie