ProbenMaterialCenterBW bringt Klinik und Industrie an einen Tisch: Erfolgreicher Projektabschluss mit Blick in die Praxis
Im Zentrum des Projekts ProbenMaterialCenterBW stand die Verbesserung des Zugangs zu klinischem Probenmaterial und explantierten Implantaten, die ein entscheidender Baustein für Forschung und Entwicklung neuer Diagnostika und Medizintechnikprodukte in Baden-Württemberg sind. Ziel des Innovationsprojekts war es, eine nachhaltige Brücke zwischen klinischer Versorgung und industrieller Innovation zu schlagen.
Vielfältiges Programm mit spannenden Einblicken
Eröffnet wurde das Fachforum durch Dr. Hanna Hartmann vom NMI, die das Projekt gemeinsam mit dem Konsortialführer Dr. Xin Xiong und Dr. Dagmar Martin wissenschaftlich begleitete. Ergänzt wurde das Konsortium durch das Gesundheitsnetzwerk BioLAGO e.V., das als Partner insbesondere die Schnittstelle zur Gesundheitswirtschaft abdeckte und die Perspektiven kleiner und mittlerer Unternehmen aktiv in das Projekt einbrachte.
In der ersten Programmsession wurden zentrale Projektergebnisse präsentiert. Dabei ging es unter anderem um die konkreten Bedarfe von Unternehmen der Diagnostik- und Medizintechnikbranche, die Herausforderungen bei der In-vitro-Simulation sowie um Ursachen von Implantatversagen im Spannungsfeld zwischen Materialeigenschaften und Hygienestandards. Auch die im Projekt entwickelten Leitfäden zur strukturierten Zusammenarbeit zwischen Klinik und Industrie wurden vorgestellt.
Ein weiterer Fokus lag auf der Kooperation mit der BIOPRO Baden-Württemberg GmbH, die innerhalb des Förderprojekts erfolgreich vorangetrieben wurde. Im Rahmen des Projekts konnte der KlinischeStudien-Lotse BW gemeinsam weiter ausgebaut werden, so dass hier in Zukunft Kliniken gezielt mit Industriepartnern vernetzt werden können und die Sichtbarkeit klinischer Forschung in der Region weiter verbessert wird.
Stimmen aus der Praxis als besonderes Highlight
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die zweite Session mit Beiträgen direkt aus der Industrie und Klinikpraxis. Rosemarie Preyer, Geschäftsführerin der AID Autoimmun Diagnostika GmbH, schilderte eindrucksvoll die Hürden, denen sich Hersteller beim Zugang zu klinischem Probenmaterial gegenübersehen. Auf der anderen Seite bot Heidi Zimmermann als verantwortliche Studienkoordinatorin des Studienzentrums am Hegau-Bodensee-Klinikum einen authentischen Einblick in die Sichtweise und die Herausforderungen auf Seiten der Kliniken. Diese beiden Perspektiven ergänzten sich und lieferten ein facettenreiches Bild der realen Rahmenbedingungen – mit allen Chancen und Grenzen.
In der abschließenden Session wurden zentrale Erkenntnisse und Erfolge des Projekts zusammengefasst und gemeinsam diskutiert. Dabei wurden die Fortschritte beleuchtet, die in dem Förderprojekt erzielt werden konnten – darunter der Aufbau des Kompetenznetzes mit der gezielten Vermittlung zwischen Klinik und Industrie. Aber auch die Erarbeitung neuer Analyseverfahren und Infrastrukturen.
Gleichzeitig zeigte sich, dass strukturelle und regulatorische Barrieren nach wie vor Herausforderungen darstellen. Um nachhaltige Lösungen zu entwickeln, diskutierten die Teilnehmenden intensiv, wie die Zusammenarbeit zwischen Klinik und Industrie künftig noch effektiver gestaltet werden kann.
Das Projekt setzt Maßstäbe für die Zukunft
Die Veranstaltung, die auf großes Interesse bei Gesundheitsunternehmen und Klinikvertretern stieß, machte deutlich, dass eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen Industrie und Klinik möglich ist, wenn klare Prozesse, rechtliche Sicherheit und gegenseitiges Verständnis gegeben sind. Mit dem ProbenMaterialCenterBW wurde hierfür ein zukunftsweisender Grundstein gelegt, der auch über die Projektlaufzeit hinaus Wirkung entfalten wird.
Quelle: Pressemitteilung von BioLAGO e.V. - das Gesundheitsnetzwerk vom 3. Juni 2025
