PakaNostra

PakaNostra - innovative Therapie-Ansätze für Bauspeicheldrüsenkrebs

Identifizierung von neuen Zielproteinen für Pankreaskarzinome

Frühe Stadien von Pankreastumoren verursachen oft keine Symptome, während die Symptome späterer Stadien häufig unspezifisch sind. Bauchspeicheldrüsenkrebs wird daher meist erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt, wenn die Prognose bereits schlecht ist, da Standardtherapien keine Verbesserung bringen. In Zusammenarbeit mit immatics, der Bayer Pharma AG, EPO, der Hämatopathologie Hamburg und der Universität Marburg entwickelt das NMI Strategien zur Identifizierung und Validierung neuer Zielproteine für die Behandlung von Pankreastumoren. Außerdem sollen verlässliche Testsysteme für die frühe Diagnose etabliert werden.

Beschreibung

Der Projektverbund setzt sich zum Ziel, neue therapeutische Ansätze für bislang schwer behandelbare Pankreaskarzinome zu entwickeln. Mit innovativen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in den beteiligten Firmen werden aussagekräftige Testsysteme in vitro und in vivo sowie alternative Therapiekonzepte zur Verfügung gestellt. Durch Einbindung akademischer Partner und eines großen Pharmaunternehmens kann ausgehend von der Targetidentifizierung über neuartige RNA-Interferenztechnologien sowie Assayentwicklung bis hin zur Wirkstoff-Findung ein beträchtlicher Teil der Pharmawertschöpfungskette abgedeckt werden. Die neuartige ENTRACE-Technologie zur Generierung von RNAi-Bibliotheken wird angewandt, um aus dem Tumorgewebe isolierte mRNA nach dem Umschreiben in cDNA durch mehrere enzymatische Schritte in shRNA zu konvertieren. Die so entstandene Transkriptomweite shRNA Bibliothek wird daraufhin auf ihren Einfluss auf das Überleben von Pankreas-Tumorzellen gescreent. Aus frisch resezierten Pankreaskarzinomproben von Patienten wird ein neues Xenograftmodell in der Maus etabliert, welches das Verhalten von Pankreaskarzinomen in vivo sehr gut repräsentiert. Das Modell ist sowohl für die Targetvalidierung als auch für Substanztestungen geeignet. In einem weiteren Ansatz werden isogene Zellsysteme hergestellt, die in einem genetisch definierten Hintergrund verschiedene Stadien der Tumorentstehung abbilden. Dies wird durch die Immortalisierung und anschließende schrittweise Transformation einer primären normalen Ausgangszelle mit verschiedenen Onkogenen erreicht. Alle Technologien werden in das Targetidentifizierungskonzept für die therapeutische Anwendung integriert. Die Expression der gefundenen Hits wird auf mRNA und Protein-Ebene überprüft, woraufhin sich eine funktionelle Validierungsphase anschließt.

Projektleitung

Prof. Dr. Hansjürgen Volkmer

Bereichsleiter Pharma & Biotech