Hubert Wicker, Ministerialdirektor im Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg, übergab am 24. November den Zuwendungsbescheid in Höhe von 4,5 Millionen Euro an das NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut. Damit kann das prämierte RegioWIN-Leuchtturmprojekt »Zentrum für Nanoanalytik von Materialien, Werkstoffen und Oberflächen“« an den Start gehen. Mit Fördergeldern aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und von Seiten des Landes wird im Technologiepark Tübingen-Reutlingen ein modernes Forschungs- und Dienstleistungs-zentrum für hochauflösende Nanoanalytik errichtet. Es ermöglicht Unternehmen und Forschungseinrichtungen einen direkten Zugang zu analytischer Spitzentechnologie.
Nanoanalytik spielt heute in vielen Bereichen der Materialforschung eine zentrale Rolle – insbesondere in der Halbleiter- und Werkzeugindustrie, im Maschinenbau sowie der Medizintechnik. Für die industrielle Entwicklung und Verarbeitung neuer Werkstoffe wie auch für die Grundlagenforschung ist die Erforschung kleinster Strukturen im Maßstab des millionstel Millimeters heute unverzichtbar. Neuartige Produkte basieren häufig auf Werkstoff- oder Oberflächeninnovationen. Deshalb bietet die Nanotechnologie besonderes Potenzial für innovative Unternehmen. Veränderungen der Materialeigenschaften werden oft durch feinste Unterschiede in der Zusammensetzung auf der Mikro- und Nanometer-Skala bestimmt, welche nur mit analytischer Spitzentechnologie nachgewiesen werden können.
Diese Entwicklung greift das RegioWIN-Leuchtturmprojekt „Nanoanalytikzentrum“ auf und investiert in den Aufbau eines Forschungs- und Dienstleistungszentrums für hochauflösende Nanoanalytik. 2017 entsteht im Technologiepark Tübingen-Reutlingen, in direkter Nachbarschaft zum NMI, ein Gebäude mit Labor- und Büroräumen. Herzstück des neuen Zentrums wird ein hochauflösendes, analytisches Transmissions-elektronenmikroskop (HRTEM).