Veröffentlichung in der Molekularen & Zellulären Proteomik

Wissenschaftler des Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Instituts (NMI) in Reutlingen und der Eberhard Karls Universität Tübingen haben neue molekulare Sonden entwickelt, um Veränderungen in der Konzentration endogener Proteine mittels Live-Zell-Fluoreszenzmikroskopie zu überwachen und zu quantifizieren.

In einer veröffentlichten Studie in der Zeitschrift Molecular & Cellular Proteomics beschreiben die Autoren, wie fluoreszenzmarkierte Intrakörper (sogenannte Chromobodies) in Gegenwart ihrer Zielproteine stabilisiert werden. Basierend auf dieser neu entdeckten Eigenschaft von Chromobodies präsentieren Keller und seine Mitarbeiter eine breit angelegte Strategie zur Optimierung von Chromobodies, um Veränderungen endogener Zielproteine in lebenden Zellen zu visualisieren und zu messen.

Die derzeit verfügbaren Verfahren zur Messung der zellulären Proteinkonzentration wie quantitatives Immunblotting oder Massenspektrometrie-Analyse sind sehr aufwändig und zeitaufwendig. Darüber hinaus erfordern diese Ansätze eine destruktive Probenvorbereitung und liefern daher nur Ergebnisse zu einem einzigen Zeitpunkt.

"Unser neuer Ansatz der antigenvermittelten Chromobody-Stabilisierung (AMCBS) ermöglicht es uns, dynamische Veränderungen spezifischer körpereigener Proteine direkt in lebenden Zellen kontinuierlich zu visualisieren und zu quantifizieren - etwas, was bisher nicht möglich war", sagte Bettina-Maria Keller, Erstautorin der Studie. "Wir erwarten, dass dieser Ansatz beispiellose Einblicke in die dynamische Regulation von Proteinen ermöglicht, z.B. bei zellulärer Signalisierung, Zelldifferenzierung oder bei Medikamentenwirkung".

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