Prof. Dr. Rumen Krastev spricht über „Polymerschichten an der Grenze zwischen Material und biologischem Gewebe“
Der Begriff Arteriosklerose beschreibt die krankhafte Veränderung von Arterien durch Ablagerung von Fetten, Thromben und Kalziumphosphat, was eine zunehmende Gefäßverengung zur Folge hat. Zur Stabilisierung von mechanisch aufgeweiteten Arterien werden gegenwärtig überwiegend Stents aus medizinischem Edelstahl (316L) oder Nitinol, einer Formgedächtnislegierung aus Nickel-Titan, implantiert. Stents aus diesen Materialien weisen sehr gute mechanische Eigenschaften auf.
Da jedoch Stents in die Gefäßwand einwachsen, führt dies spätestens dann zu Problemen, wenn eine erneute Verengung (Restenose) der Arterien eine erneute Behandlung erforderlich machen sollte. Daher sind seit einigen Jahren deutlich ansteigende Forschungsaktivitäten im Bereich bioresorbierbarer Stent-Materialien zu beobachten.
Derartige Stents übernehmen nur eine vorübergehende Stützfunktion während sie rückstandslos vom Körper resorbiert werden. Kommerzielle bioresorbierbare metallische Stents bestehen aus Mg-basierten Legierungen mit einer Polymerbeschichtung. Das Polymer besitzt dabei eine Wirkstoff-freisetzende Funktion (Drug Eluting Stent) und verhindert gleichzeitig eine zu schnelle Auflösung des Metalls.
Drei Referenten werden aus ihrer Praxis berichten:
Prof. Dr. med. Christoph Hehrlein (Kardiologie und Angiologie, Universitäts-klinikum Freiburg i. Br.) spricht über „Bioresorbierbare Stents – eine Revolution in der interventionellen Gefäßmedizin?“
Prof. Dr. Peter J. Uggowitzer (Materialwissenschaften, ETH Zürich, CH) referiert zum Thema „Hochfeste und zugleich hochduktile Magnesium-legierungen der Familie Mg-Zn-Ca“
Prof. Dr. Rumen Krastev (Biomaterialien, Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut (NMI), Reutlingen) spricht über „Polymerschichten an der Grenze zwischen Material und biologischem Gewebe“.