Wirtschaftsminister Ernst Pfister anlässlich des Richtfestes für den Erweiterungsbau „NMI Innovationsforum“ in Reutlingen: Richtfest NMI
„Institut ist Leuchtturm der anwendungsorientierten Forschung“
„Wenn ich mir die beim NMI Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Institut an der Universität Tübingen erreichten Ergebnisse anschaue, kann ich attestieren, dass das NMI die Erwartungen, die die Gründungsväter vor 25 Jahren hatten, nicht nur erfüllt, sondern bei weitem übertroffen hat“, erklärte Wirtschaftsminister Ernst Pfister heute in Reutlingen anlässlich des Richtfestes für den Erwei-terungsbau des Innovationsforums des NMI. Die Entwicklung des Instituts habe in den vergangenen Jahren eine räumliche Erweiterung unumgänglich gemacht.
Mit einem Bauvolumen von insgesamt rund fünf Millionen Euro werden mit dem neuen Innovationsforum rund 2.200 Quadratmeter zusätzliche Fläche geschaffen. In den neuen Räumen werden nicht nur zusätzliche Labore und Büroräume, sondern auch ein Seminar- und Vortragsraum untergebracht. Das Wirtschaftsministerium fördert die technische Infrastruktur des Gebäudes sowie einen Teil der notwendigen Labor- und Geräteausstattung mit einem Zuschuss in Höhe von rund zwei Millionen Euro aus Mitteln des europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
„Ziel des NMI ist es, insbesondere auch für kleine und mittlere Unternehmen der Biotechnologie- und Medizintechnikbranche zu einem Informations- und Weiterbildungszentrum zu werden“, so Ernst Pfister. Damit würde das NMI noch mehr als bisher zu einem Dienstleistungszentrum für die in der Region ansässigen Unternehmen der Branche werden. Dabei gehe die Strahlkraft des Instituts auch weit über die im hiesigen Technologiepark Tübingen/Reutlingen ansässigen Firmen hinaus. Der Minister wies darauf hin, dass das NMI in den vergangenen zehn Jahren seine Einnahmen aus öffentlich geförderten Projekten und industriellen Aufträgen mehr als verdoppelt habe.
„Mit einem Jahresumsatz von mehr als zehn Millionen Euro und rund 160 Beschäftigten ist das Institut ein Leuchtturm der anwendungsorientierten Forschung innerhalb der zwölf Institute der Innovationsallianz Baden-Württemberg“, so Ernst Pfister.
Das NMI ist ein unverzichtbarer Akteur und Netzwerktreiber in der für Baden-Württemberg so wichtigen Gesundheitswirtschaft. Nach den Berechnungen des Statistischen Landesamtes sind mit insgesamt rund 450.000 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen rund zwölf Prozent aller Beschäftigten im Land im Bereich der Gesundheitswirtschaft tätig. Gegenüber dem Jahr 2000 hat diese Zahl um zehn Prozent zugenommen. „Der schon jetzt dynamische Prozess wird uns die nächsten 30 bis 40 Jahre in Form neuer zukunftssicherer Arbeitsplätze beschäftigen“, so Ernst Pfister. Durch seine interdisziplinäre Ausrichtung habe das NMI hervorragende Voraussetzungen, auch bei Netzwerk- und Clusteraktivitäten als Impulsgeber eine wichtige Rolle zu spielen.
Der Minister betonte, dass in Baden-Württemberg der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt bei 4,4 Prozent liege - ei-nem bundesweiten und europäischen Spitzenwert. Dabei leisteten die Unternehmen 80 Prozent der Ausgaben selbst. Für das Innovationsgeschehen wichtig sei eine Infrastruktur, die auf wirtschaftsnahe Forschung ausgerichtet ist sowie ein funktionierender Technologietransfer, damit die Unternehmen möglichst leicht Zugang zu den jeweiligen Fachleuten finden.
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Das NMI gilt bundesweit als eine hervorragende Transfereinrichtung zwischen High-Tech-Forschung und Industrie. Eine wichtige Grundlage dieser erfolgreichen Entwicklung ist die gute Vernetzung mit der hiesigen Hochschullandschaft.
Das NMI hat in diesem Jahr seine traditionell gute Zusammenarbeit mit der Universität Tübingen mit konkreten Projekten intensiviert. Auch mit den Hochschulen in Reutlingen und Albstadt-Sigmaringen gibt es seit Jahren eine enge und gute Kooperation. Neu an-gegangen wird gerade die Zusammenarbeit mit der Hochschule Furtwangen Campus Tuttlingen.
Andererseits sind die Institute der Innovationsallianz auf Auftragsforschung für die Wirtschaft ausgerichtet und schaffen damit das Saatgut für Innovationen. Um erfolgreiche Auftragsforschung anbieten zu können, müssen sie technologische Trends erkennen und für den Technologietransfer in die Wirtschaft erschließen. Auch in diesem Bereich ist das NMI sehr erfolgreich: in den vergangenen zehn Jahren hat es seine Einnahmen aus Industrieprojekten verdoppelt.
Im Rahmen eines eigens dafür konzipierten Inkubator-Modells haben sich aus dem NMI in den vergangenen zehn Jahren mehr als zehn Biotech-Unternehmen gegründet, die mittlerweile mehr als 200 Arbeitsplätze geschaffen haben.