Bauherren sind die Multi Channel Systems Holding GmbH, das NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen und die TF-RT Technologieförderung Reutlingen-Tübingen GmbH, die gemeinsam das ambitionierte Bauvorhaben im Technologiepark Tübingen-Reutlingen realisieren. Ministerialdirektor Hubert Wicker, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg, Landrat Joachim Walter, Landratsamt Tübingen, und Oberbürgermeisterin Barbara Bosch, Stadt Reutlingen, betonten in ihren Grußworten die Bedeutung des neuen Technologiezentrums für die Stärkung der regionalen Industrie und Spitzenforschung. Die Eröffnung des neuen Technologiezentrums ist nach 15-monatiger Bauzeit für Januar 2018 geplant. Die Baukosten für den Neubau im Technologiepark Tübingen Reutlingen belaufen sich auf rund 7 Millionen Euro, weitere 13 Millionen Euro werden in die Ausstattung, in erste Projekte und Sonderbaumaßnahmen investiert.
RegioWIN Leuchtturmprojekte – Zukunft gestalten für die Region
Unter Leitung des Landratsamtes Tübingen bewarb sich die Region Neckar-Alb mit dem Beitrag FORTUNA (Forschung, Technik, Umwelt, Natur Neckar-Alb) in dem landesweiten RegioWIN-Wettbewerb mit 7 Projekten. Zwei Projekte unter Leitung des NMI wurden von der Jury als Leuchtturmprojekte ausgezeichnet und erhalten damit Fördergelder aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und von Seiten des Landes. Um die beiden Leuchtturmprojekte unter einem Dach zu vereinigen, wurde der Neubau des Technologiezentrums benötigt.
Das Leuchtturmprojekt „Forschungscampus BioMedTech“, das mit insgesamt 4,2 Millionen Euro durch das Land gefördert wird, hat zum Ziel, die Region Neckar Alb zu einem führenden Forschungsstandort der Biomedizintechnik zu entwickeln und die Stärken der Region auszubauen, die sich aus der Zusammenarbeit von Biotechnologie und Medizintechnik ergeben. Forschungsprojekte für die Medizin der Zukunft sollen hier in international markt- und wettbewerbsfähige Produkte und Verfahren umgesetzt werden. In den neuen Räumen werden regional ansässige Unternehmen der Medizin-technik und Biotechnologie und Institutionen der Grundlagen- und angewandten Forschung gemeinsam neue Materialien für die Medizin entwickeln.
Das RegioWIN Leuchtturmprojekt Nanoanalytikzentrum investiert in den Aufbau eines Forschungs- und Dienstleistungszentrums für hochauflösende Nanoanalytik. Herzstück des neuen Zentrums wird ein bis in den atomaren Bereich hinein hochauflösendes, analytisches Transmissionselektronen-mikroskop (HRTEM). Mit dem Zentrum entsteht eine regionale Anlaufstelle für innovative Firmen mit werkstofftechnischen Fragestellungen und Produktideen. Das NMI, die Universität Tübingen und Unternehmen der Medizintechnik, aus dem Fahrzeug-, Maschinen- und Werkzeugbau sowie Forschungseinrichtungen aus Baden-Württemberg werden das Nanoanalytikangebot ab Anfang 2018 für ihre Material- und Werkstoffforschung nutzen.
Prof. Dr. Hämmerle, Institutsleiter des NMI, zeigte sich anlässlich der Fertigstellung des Rohbaus mehr als zufrieden. „Das neue Technologiezentrum wird für einen Innovationsschub in der Region im Bereich Biomedizintechnik, Materialwissenschaft und Werkstofftechnik sorgen und die Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Unternehmen stärken. Mit dem neuen Nanoanalytikzentrum steigen wir in die `Champions League` der Material- und Werkstoffforschung auf.“
Die Bedeutung des Projekts für die Region hoben auch Ministerialdirektor Hubert Wicker und Frau Oberbürgermeisterin Barbara Bosch in ihren Grußworten hervor. „Die beiden RegioWIN Leuchtturmprojekte leisten einen wichtigen Beitrag, um Zukunftsbranchen anzusiedeln und damit den Wirtschaftsstandort Tübingen-Reutlingen zukunftsfähig zu gestalten“, sagte Hubert Wicker. „Mit dem Bau des Technologiezentrums und dem Start der beiden RegioWIN Leuchtturmprojekte setzen wir einen Meilenstein für die Entwicklung der regionalen Industrie und Spitzenforschung und die Zukunft unserer Region“, unterstrich Barbara Bosch diese positive Einschätzung.
Als Führungspartner der RegioWIN Neckar-Alb, die die Landkreise Reutlingen, Tübingen und Zollernalb umfasst, bedankte sich Landrat Walter für die einmalige Zusammenarbeit mit den Akteuren der Region, die dieses besondere, zukunftsweisende Ergebnis ermöglicht hat. „Wir brauchen noch viel mehr solcher Projekte, um die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft unserer Region weiter zu stärken.“