Innovative Methoden aus der Zell- und Molekularbiologie öffnen neue Wege, um im Genom von Krebszellen nach Ansatzpunkten für effektive Therapien zu forschen. PakaNostra, das Verbundprojekt von Unternehmen und Forschungseinrichtungen, fokussiert auf das schwer behandelbare Pankreaskarzinom und wird vom BMBF im Rahmen der Initiative „KMU-innovativ“ gefördert.
Bauchspeicheldrüsenkrebs lässt sich nur schwer behandeln. Pankreaskarzinome bleiben im Anfangsstadium häufig unbemerkt und nach einer Diagnose im fortgeschrittenen Stadium ist es für eine Operation meist zu spät. Hinzu kommt, dass Chemotherapien oft nicht greifen, weil die Krebszellen resistent sind. Entsprechend schlecht sind die Heilungschancen: Fünf Jahre nachdem die Krankheit festgestellt wurde, leben nur noch knapp drei Prozent der Patienten.
Die Tübinger Firma immatics biotechnologies GmbH und das NMI Reutlingen entwickeln jetzt neue Nachweismethoden für den Krebs und neue Therapien, um die Heilungschancen zu verbessern. Beteiligt sind außerdem die Firmen EPO GmbH aus Berlin-Buch, das Institut für Hämatopathologie Hamburg, Bayer-Schering-Pharma AG, Berlin und Wissenschaftler von der Universität Marburg. Das Verbundvorhaben „PakaNostra“ wird vom BMBF in den nächsten 1,5 Jahren mit rund 1,4 Millionen Euro unterstützt. Das interdisziplinäre Team aus Klinikern, Pathologen, Wirkstoffentwicklern und Biotechnologen kombiniert für das ehrgeizige Projekt seine Kompetenzen und Verfahren.
Ausgangspunkt der neuen Konzepte und das erste Projektziel ist der Aufbau von patientenspezifischen Genbibliotheken. Sie dienen der Identifizierung von therapeutischen Angriffspunkten nach dem Prinzip der RNA-Interferenz. immatics biotechnologies GmbH nutzt die Ergebnisse für die Entwicklung neuer Impfstoffe für die Tumorbekämpfung.