Annette Schavan, BMBF: „Der Bürgerdialog ist Ausdruck einer neuen Kultur des Zuhörens und des Dialogs zwischen Politik, Wissenschaft und Gesellschaft.“
Das Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut (NMI) an der Universität Tübingen unterstützt den Bürgerdialog „Hightech-Medizin“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Der Bürgerdialog ist ein Forum für den offenen Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern untereinander sowie mit Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Dieser Austausch ist auf dem Online-Portal www.buergerdialog-bmbf.de in einem moderierten Dialog möglich, aber auch auf Veranstaltungen wie den eintägigen Bürgerkonferenzen in ganz Deutschland. Dort haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich über das Zukunftsthema Hightech-Medizin zu informieren, sich eine Meinung zu bilden und mit anderen zu diskutieren.
Ergebnis dieses Prozesses sind Handlungsempfehlungen für die künftige technologische Entwicklung der Medizin sowie deren Einsatz. Diese Empfehlungen fließen in einem Bürgerreport zusammen, den die beteiligten Bürgerinnen und Bürger in einem Bürgergipfel Anfang Dezember 2011 an Verantwortliche aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft übergeben werden.
„Wir wollen den Bürgern erklären, wie wir arbeiten, was wir erforschen und wie wir dazu beitragen, dass daraus hilfreiche Medizinprodukte werden. Wir versorgen die Bürger mit den notwendigen fachlichen Hintergrundinformationen für eine offene und konstruktive Diskussion über neue Technologien in der Hightech-Medizin, wie z.B. den neuronalen Implantaten für Diagnose, Therapie und Rehabilitation. Deshalb unterstützen wir gerne das Bundesforschungsministerium bei seinem Vorhaben“, sagt Alfred Stett, Stellvertretender Institutsleiter des NMI.
„Wir freuen uns, mit dem NMI einen Partner an der Seite zu haben, der uns bei der Durchführung der Bürgerkonferenzen unterstützt und seine fachliche Expertise in den Bürgerdialog „Hightech-Medizin“ einbringt. Die Bürgerdialoge sind Ausdruck einer neuen Kultur des Zuhörens und des Dialogs zwischen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Zu den Aufgaben demokratischer Politik gehört es, dass sie Foren zur Beteiligung anbietet, in denen Bürgerinnen und Bürger ihre Erwartungen und Bedenken äußern können. Das gilt in besonderem Maße für die Forschungspolitik und das Thema der Hightech-Medizin. Ich lade die Bürgerinnen und Bürger ein, Einblick zu gewinnen und mitzureden“, sagt die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan.
Welche Gesundheit wollen wir?
Diese Frage steht im Mittelpunkt des Bürgerdialogs Hightech-Medizin des BMBF. Zukunftstechnologien wie die Hightech-Medizin können unser Leben verändern. Sie können unseren Alltag vereinfachen, unsere Gesundheit verbessern, unser Leben verlängern. Mit den wachsenden Möglichkeiten drängen sich aber auch neue Debatten auf über die Telemedizin als Ersatz für Pflegepersonal, über die Grenzen zwischen der Heilung von Krankheiten und der Leistungsverbesserung bei gesunden Menschen sowie über die würdevolle Behandlung und Begleitung von Patienten mit weit fortgeschrittenen oder nicht heilbaren Erkrankungen.
Bürgerkonferenz Neuronale Implantate
Am 24.September 2011 fand im Deutschen Museum in München die Bürgerkonferenz Hightech-Medizin mit dem Themenschwerpunkt Neuronale Implantate in Kooperation mit dem NMI statt. Neben dem NMI unterstützten Acatech und die Retina Implant AG das BMBF bei dieser Veranstaltung. Diese Veranstaltung ist eine von insgesamt sechs Bürgerkonferenzen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im gesamten Bundesgebiet. Auf dem Online-Portal unter www.buergerdialog-bmbf.de ist eine Übersicht aller Termine verfügbar. Dort besteht auch die Möglichkeit, sich für die Teilnahme an einer Bürgerkonferenz zu bewerben. Interessierte finden auf dem Online-Portal außerdem Hintergrundinformationen zum Thema und zum Verfahren sowie Ergebnisse des Bürgerdialogs.