„Es ist unser erklärtes Ziel, die Zahl und die Belastung von Versuchstieren in Baden-Württemberg weiter zu verringern. Daher fördern wir auch in diesem Jahr wieder geeignete Projekte zur Entwicklung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch“ sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Freitag (19. November) in Stuttgart.
Baden-Württemberg ist ein wichtiger Standort der biomedizinischen Forschung. Dies bringt es auch mit sich, dass in vielen Forschungseinrichtungen Tierversuche durchgeführt werden. In manchen Bereichen, beispielsweise in der angewandten medizinischen Forschung, gibt es noch keine ausreichenden Alternativen. Bestimmte Versuche, beispielsweise zur Prüfung der Wirksamkeit und Sicherheit von Arzneistoffen, seien gesetzlich vorgeschrieben. „Jeder Versuchsantrag wird von den zuständigen Behörden geprüft und nur bei Erfüllung der strengen rechtlichen Voraussetzungen genehmigt. Wir stehen aber auch zu unserer Verantwortung, Alternativen zu entwickeln. Daher fördern wir gezielt die Entwicklung und Anwendung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch in der wissenschaftlichen Forschung und Ausbildung“, betonte Minister Hauk.
Eine Bewertungskommission aus Vertreterinnen und Vertretern des Tierschutzes und der Wissenschaft hat in der diesjährigen Ausschreibung vier Forschungsprojekte ausgewählt, die eine Förderung erhalten:
- Innovatives Medikamenten-Repurposing mittels eines tierversuchsfreien Ex-Vivo-Vollblutmodells – eine Proof-of-Concept-Studie im Kontext von Sepsis (Dr. med. David Messerer)
- VitaPrint: 3D-Druck personalisierter physiologischer Organmodelle am Beispiel des Darms (Projektleitung: Prof. Dr. Ute Schepers)
- Patientenabgeleitete Mikrotumore und autologe Immunzellen aus Hirntumorgewebe wir Wirkstofftestung und Präzisionsonkologie (Projektleitung: Dr. Christian Schmees, NMI, das Projekt wird gemeinsam mit Prof. Dr.med Dr. rer.nat. Ghazaleh Tabatabai (Zentrum für Neuroonkologie am UKT Tübingen) durchgeführt)
- Etablierung von 3D Tumor-Modellsystemen für die molekulare und immunologische Charakterisierung von Kopf- und Halstumoren (Projektleitung: Priv.-Doz. Dr. Anette Affolter)
„Allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich um eine Förderung beworben haben, möchte ich ausdrücklich für ihr Engagement danken. Sie leisten mit Ihrer Arbeit einen wertvollen Beitrag zum Tierschutz “, so Hauk.
Hier geht es zur kompletten Pressemitteilung: Landesregierung fördert vier Projekte zur Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (baden-wuerttemberg.de)