Highlights des Jahres 2011

Das NMI ist an der Schnittstelle zwischen Biowissenschaften, Materialwissenschaften und Spitzentechnologien tätig. Sie ist Teil eines großen Netzwerks von akademischen Einrichtungen, Unternehmen und Biotechnologie-Experten geworden. Wir haben in unseren vielfältigen Aktivitäten wichtige Fortschritte gemacht. Hier sind einige der Highlights des Jahres 2011:

Das Jahr begann mit der Einrichtung eines neuen Benutzerforums für BioMEMS. Diese elektromechanischen Systeme werden heute zur Manipulation und Analyse von biologischen Partikeln in Mikrongröße eingesetzt. Die 130 Teilnehmer kamen aus Forschungseinrichtungen, Krankenhäusern und der Wirtschaft. Einen Tag lang wurden lebhafte Diskussionen geführt, die den aktuellen Stand der Technik und deren Einsatzmöglichkeiten in der Diagnostik und Bioanalytik behandelten. Ärzte beschrieben ihre Vision einer zukünftigen Behandlung am Krankenbett: Mit BioMEMS wäre es nicht nur möglich, einem Patienten kleinere Blut- oder Speichelproben zu entnehmen, sondern auch die Analyseergebnisse wären schneller, d.h. innerhalb von zwei Minuten erledigt. Automatisierung und Miniaturisierung sind die Schlüssel zum Erfolg in BioMEMS.

Weitere interessante Entwicklungen, die vorgestellt wurden, waren ein Projekt zu Mikrofluidsystemen zur Trennung von Blutkomponenten und zum Ablösen von Plasma. Das NMI hat einen "Mikrofluid-Controller" entwickelt, mit dem die "Mini-Systeme" exakt und zuverlässig gesteuert werden können. Der Controller kann mit BioMEMS kombiniert werden.

Das NMI hat Testsysteme entwickelt, die Proteine über ihre Adhäsionsbindung an kleinste Magnetperlen nachweisen können. Diese Methode erfordert sehr kleine Proben und wird weiterentwickelt.

Ein weiteres NMI-Projekt ist der schnelle Nachweis von Bakterien im Urin, die oft schmerzhafte Harnwegsinfektionen verursachen. Hauptziel ist es, die für den Test benötigte Zeit von mehreren Tagen auf wenige Stunden zu reduzieren.

In einem der erfolgreichsten Bereiche unserer Forschung und Entwicklung wurde ein neurotechnologischer Meilenstein erreicht: Das neueste subretinale Implantat, das lichtempfindlicher ist als die bisherigen Chips, führte dazu, dass Patienten Buchstaben und Wörter erkennen konnten. Das NMI hatte eine innovative Verkapselungsmethode entwickelt, um die langfristige Sicherheit des Chips zu gewährleisten. Auf der Oberfläche dieses einzigartigen elektronischen Mikrochips befinden sich 1500 Stimulationselektroden. Das Augenchipimplantat ist ein Pionierprojekt, bei dem das NMI und die Universitäts-Augenklinik Tübingen, in der die klinische Langzeitstudie durchgeführt wird, seit über 15 Jahren zusammenarbeiten.

Das NMI hat im Februar mit dem Center for Genomics and Transcriptomics (CeGaT), Tübingen, und der JSW Lifesciences GmbH, Grambach (Österreich), an einem neuen dreijährigen Projekt gearbeitet, in dem auf der Grundlage der Hypothese der mitochondrialen Kaskade neue Modelle für Alzheimer und verwandte Krankheiten entwickelt werden sollen. Modernste Hochdurchsatz-Sequenzierungstechnologie wird für die detaillierte Analyse von frühen und späten Veränderungen, die Mitochondrien betreffen, in neu entwickelten Zellkultur- und Tiermodellen eingesetzt.

Mitte des Jahres machte das NMI mit der Erweiterung seiner Räumlichkeiten einen großen Schritt nach vorne: So konnte es seine Aktivitäten insbesondere in der Herstellung von Prototypen und Kleinserien von Mikroimplantaten, Biosensoren und Nanosonden ausbauen. Mit einem neuen Reinraum und weiteren Labors für Mikrosystemtechnik und Nanotechnologie sowie Montage- und Verbindungstechnik gab es mit Mitarbeitern, Kunden und Partnern aus wissenschaftlichen Einrichtungen, Krankenhäusern und der Wirtschaft viel zu feiern.

"Die Entwicklungen auf dem Gebiet der Mikrosystemtechnik dienen verschiedenen Wirtschaftsunternehmen", sagt Professor Hugo Hämmerle, Leiter des NMI. "Viele dieser Unternehmen waren einst Spin-offs des NMI und Mikrosysteme sind ihre Basistechnologie", betonte er. Solche Projekte sind ein weiterer Beweis für die erfolgreiche Umsetzung von Forschungsergebnissen in innovative Produkte und zukunftsfähige Dienstleistungen - ein Markenzeichen des NMI.

Im Dezember veröffentlichte "Die Zeit" eine 16-seitige Sonderbeilage über das süddeutsche Land Baden-Württemberg, das für seine Ingenieure und seinen Innovationsgeist bekannt ist. Besonders hervorgehoben wurde die weltweit führende Position des NMI in der Biotechnologie. Durch die Zusammenarbeit des NMI mit kleinen Unternehmen wurden mehrere Innovationen entwickelt und später auf den Markt gebracht. Eine Reihe von Spin-offs war das Ergebnis einer einzigartigen Forschung des NMI.
Den Artikel lesen (pdf)

Bevorstehende Veranstaltungen:

"Stent-Elektroden für die endovaskuläre Neurostimulation", darüber wird Dr. Alfred Stett, Physiker und stellvertretender Leiter des NMI, sprechen, wenn sich junge und erfahrene Wissenschaftler am 17. Januar in Stuttgart treffen, um die Ergebnisse eines vom Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg ausgeschriebenen Ideenwettbewerbs zu hören. An den vom Ministerium finanzierten Machbarkeitsstudien nahmen 42 Unternehmen teil. Die besten Projekte werden prämiert, und das Treffen gibt den Teilnehmern auch die Möglichkeit, sich zu vernetzen und Partner für zukünftige Kooperationen zu finden. Der Fokus des Unternehmens liegt auf der

Zurück